Es war kühl, dennoch hatten viele Gäste es sich nicht nehmen lassen, auf den Puiseaux-Platz zur Maifeier der Rodgauer Sozialdemokraten zu kommen. Die Ansprache zum Tag der Arbeit hielt in diesem Jahr Carsten Müller, der sozialdemokratische Kandidat für die Landratswahl im September.
Müller lobte das Engagement der Bundes-SPD für die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns und die Rente mit 63. Die neue Lohnuntergrenze sei nicht nur für Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine ganz konkrete materielle Verbesserung, sie wirke auch Willkür und Ausbeutung auf dem Arbeitsmarkt entgegen. Zudem, so Müller, sei der Mindestlohn gut für den Mittelstand, weil dort immer schon anständige Löhne gezahlt worden seien. Der Mindestlohn erschwere der Schmutzkonkurrenz das Geschäft.
„Lohndumping treibt die Menschen in die Armut und führt besonders bei jungen Menschen zu Problemen, die durch eine noch so gute Sozialpolitik kaum aufzufangen sind“, sagte Müller weiter. Auf keinen Fall dürfe man auf das Wehklagen der Arbeitgeber hereinfallen, die durch eine kontrollierte Arbeitszeit daran gehindert werden, den Mindestlohn zu unterlaufen.
Müller stellte in seiner Rede den Bezug her zwischen einer guten Sozialpolitik und den finanziellen Handlungsspielräumen von Städten und Gemeinden. Die Mittel, die beispielsweise für Jugendhilfe, Wohngeld und soziale Unterstützung von Bedürftigen aufgebracht werden müssten, stünden für andere Aufgaben wie für den Straßenbau und zur Förderung von Vereinen nicht mehr zur Verfügung.