Rodgau kommt, wenn es um die Reduzierung des Treibhauseffektes geht, im Bereich des Wohnens eine besondere Bedeutung zu. In der Regel denkt man beim Thema Energiewende und dem Einsatz erneuerbarer Energien zunächst an den Stromsektor. Viel entscheidender ist aber der Ersatz der fossilen Energien im Wärmebereich. Betrachtet man die Nutzenergie, so ist in Deutschland der Anteil der Wärme doppelt so hoch, wie der des Stroms. Da in Rodgau viel neu gebaut wird, ergeben sich im Bereich der Wärme, daher besondere Möglichkeiten.
Um diese Potenzial zu nutzen, beschloss die Jahreshauptversammlung der Rodgauer Sozialdemokraten einen Antrag zum klimafreundlichen Wohnen in Rodgau. Tenor dieses Antrags ist es, überall dort, wo es bereits heute schon sinnvoll ist, nachwachsende Rohstoffe einzusetzen. Durch die Umsetzung der neuen Standards im Wohnungsbau ist der Bedarf an Raumwärme drastisch zurückgegangen. Er beträgt heute nur noch ein Fünftel der noch vor zwanzig Jahren anzusetzenden Wärmemenge. Bei der Deckung dieses Restbedarfs sollten möglichst erneuerbare Energien wie solare Wärme und nachwachsende Rohstoffe Verwendung finden.
Wenn es auch im Bereich der Einzelhausbebauung wirtschaftlich noch etwas schwierig sein wird, ganz auf Gas zu verzichten, so bieten sich nachwachsende Rohstoffe insbesondere dort an, wo die Leistungsdichte in den neuen Wohngebieten ausreichend hoch ist. Kommt hier eine zentrale Nahwärmeversorgung zum Einsatz, so sollte sie als Energieträger Pellets verwenden und auf die Verwendung von Gas möglichst verzichten. Bei Anlagen dieser Größenordnung besitzt der Kessel ein günstigeres Preisleistungsverhältnis und bei dem hohen Brennstoffdurchsatz zahlen sich die günstigeren Energiekosten viel stärker aus. Der größte Vorteil ist allerdings, dass für die energetische Klassifizierung der angeschlossen Gebäude der Primärenergiefaktor um 80 Prozent günstiger ist als bei Gas.
Nicht nur im Bereich des Wohnens sollte aber in Richtung Zukunft gedacht werden sondern ebenso im Bereich der Mobilität. Besonders in den neuen Baugebieten aber auch darüber hinaus in ganz Rodgau sollte durch die Einrichtung der notwendigen Infrastruktur die kommende Elektromobilität forciert werden.
Mit einer kohlendioxidneutralen Wärmeversorgung und einer Vorbereitung der Infrastruktur für ein elektrisches Fahren könnte Rodgau im Bereich des sich abzeichnenden neuen Wohngebiets zwischen Jügesheim und Hainhausen, ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz setzen.
Mit dem weitgehenden Verzicht auf fossile Energieträger für die Raumwärme und Mobilität kann in Zukunft der Ausstoß an Treibhausgas fast auf Null reduziert werden. Das Klima wird geschützt und eine ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Gestaltung der Zukunft Rodgaus auf den Weg gebracht.